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Konserven auf Kassiopeia

einraeumen-2Wir haben die letzten Tage mal unsere Vorräte aufgestockt… Bei uns gibt´s:

  • Tomaten: passiert, im Ganzen, als Fertigsoße oder als Tomatenmark
  • Mais, Champignons, grüne Bohnen
  • Pimientos (danke Andrea für den Tipp – wir haben da jetzt mehr gebunkert als ursprünglich geplant, die Dinger sind einfach lecker)
  • Möhren und Rote Bete geraspelt
  • Kichererbsen: als Beilage, als Suppeneinlage und mit Knofl, Zitrone und Chili ganz schnell zum Brotaufstrich umgebastelt. Gesund sind die Dinger noch dazu
  • Baked beans: für den kleinen Hunger zwischendurch (noch dazu sind weiße Bohnen regelrechte Vitaminbomben, haben wir gehört)
  • Oliven in unterschiedlichen Variationen
  • Sardinen in unterschiedlichen Variationen: zum einfach so essen, macht sich aber auch hervorragend z.B. in einem Tomatensalat
  • Corned beef: mit Zwiebel angebrutzelt und Tomate dazu einwandfrei
  • Jalapeños: ganz wichtig insbesondere für den männlichen Teil der Besatzung

Dazu noch ein paar selbstgemachte Chutneys, Tütensuppen und Obstkonserven.

Bei uns gibt es auch Konserven an Bord

Konserven haben wir auch dabei:

Grüne Bohnen hauptsächlich als Beilage für Rinderrouladen und ein paar Gläser mit Schnippelbohnen für Eintopf

Gurken

Spargel wird bei uns häufig verwendet, für Salate oder auch beim Kochen

Würstchen Beilage beim Nudel- oder Kartoffelsalat, oder als schnelles Essen nach einem Törn

Ananas für Reisgerichte, Lebergerichte

Kirschen zum Backen

Champions, Mischpilze für alles Mögliche, Toasts, Omeletts, Pfannkuchen, aber auch Gulasch, Geschnetzeltes usw usw….

Apfelmus selbst gemacht, für Kartoffelpuffer oder Nachtisch, wobei Äpfel hier auf den Kanaren schon recht teuer sind

Rote Bohnen Chili con carne, kommt bei uns relativ häufig auf den Tisch, geht auch gut mit eingekochtem Hackfleisch

Erbsen für Salate oder z.B. Aufläufe

Thunfisch meist für Salat

Kapern Hühnchen Gerichte oder teilweise auch Fischgerichte

Ravioli für unterwegs, warmes Essen, schnell gemacht und nicht zu „viel“

Außerdem Soyasauce, Tomatenmark, „Mircle whip“, Senf und diverse Kleinigkeiten

Konserven…

Ja, ja, die bösen Dosen sind gemeint. Und auch Gläser.

Ich las eben noch einmal in den älteren Einträgen und mir fiel auf, dass wir doch mehr als nur die berühmten Tomaten in der Dose bevorraten (und auch nutzen).  Was benutzt Ihr?

Es gibt einige ganz gute Sachen, die einem in der Not, sprich: wenn Frisches fehlt, aus der Patsche helfen, und wir haben eben zu Abend eine solche Konserve geöffnet, die Rote Beete nämlich. Vieles von dem, was wir in Brasilien gebunkert hatten, ist noch bis über Kolumbien hinaus gereist, aber in den San Blas-Inseln waren wir absolut glücklich über die Nothelfer.

– Sardellen

– Maiskörner (für Suppen oder auch Salate)

– Rote Beete (mit Zwiebel und möglichst ein bisschen Apfel und Sahne als prima Salat…)

– Spinat, ausschließlich für Callalou-Suppe

– Aprikosenhälften (Sirup oder Saft kann man abtropfen oder gar wegspülen – für mich das beste Obst, nach selbst eingetopften Äpfeln)

– grüne Bohnen

– Champignons

– Rote Paprika (in den Kanaren häufig und sehr universell!  Später selten zu kriegen…)

– Saure Gurken

– Sahne und Kokosmilch im Tetrapack…

Sonst noch was?  Bestimmt… und Ihr??

Küchenutensilien auf der Balimara

Jedes Schiff ist individuell vom Zuschnitt her und jede Besatzung hat unterschiedliche Vorstellungen von kochen und essen.
Wir z.B. verzichten weitestgehend auf Konserven. Zum einen weil sie zu viel Zucker enthalten und zum anderen, weil sie uns einfach nicht schmecken. Die einzigen Dosen, die wir ab und an öffnen sind Cocosmilch bzw. eingekochte Tomaten.
Zur Aufbewahrung von trockenen Produkten haben wir Plastikschraubflaschen aus dem Laborbedarf in unterschiedlicher Größe. Die passen gut bei uns in die Schränke uns sind praktisch, beim Entnehmen und wieder Auffüllen.
Ein Schnellkochtopf ist eine tolle Sache, Energiesparend und schnell, bringt sogar das zähste Rindfleisch und Hühnchen zum Erweichen
Verschiedene Kuchenformen z.B. Kastenform, Runde Kuchenform, Muffinform und eine große viereckige tiefere Form für Quiches oder Grillgemüse
In USA haben wir auf zwei 10l Plastikgasflaschen umgerüstet. Die rosten nicht, sind leicht und gut zu transportieren. Außerdem sieht man, wie viel Gas noch in der Flasche ist
1 Topfset
3 Pfannen – groß, mittel, klein
Diverse unterschiedlich große Plastikschüsseln mit Deckel zum Aufbewahren von Speisen, wobei man sich eine für Fisch vorbehalten sollte. Den Geruch bekommt man schlecht wieder weg.
1 Waage
1 Set mit unterschiedlichen Tassenmaßen – sind praktisch, weil viele Rezepte in Tassenmaßen angegeben sind (aus USA)
Bastmatten für Sushi
1 Set japanische Messer – darf nur der Küchenchef persönlich verwenden
diverse Küchenmesser
1 Kombigerät Rührbesen / Mixer (aus USA)
Für uns ist ein Backofen unverzichtbar

Mehl / Zucker / Gewürze aufbewahren

Unsere trockenen Vorräte wie Mehl, Zucker usw. bewahren wir in wasserdichten Ortlieb-Säcken auf. Vorteil dabei ist auch, dass sich z.B. bei Mehl die Haltbarkeit unbegrenzt verlängert (sagt Michl, der Bäcker ist ;-)). Die Beutel lassen sich so auch gut verstauen, man kann sie gut in eine Ecke stopfen.

Verbrauchsvorräte, also die kleineren Mengen, stehen bei uns in Kisten unter dem Tisch in Tupperdosen relativ griffbereit.

Küchengeräte auf der Kassiopeia

Sooo lange sind wir ja noch nicht unterwegs, der Artikel wird wohl somit noch ein wenig wachsen mit der Zeit.

Rührblitz: Anstatt eines dämlich zu verstauenden Schneebesens haben wir uns einen sogenannten Rührblitz mit Stäben und Kugeln vorne dran gegönnt. Das Teil ist genial! Ist ideal zum Mixen generell, Sahne schlagen, Eiweiß steif schlagen, Rührkuchen, … Einen elektrischen Mixer haben wir bewußt nicht dabei, haben ihn bisher auch nicht vermisst.

Omnia-Ofen: Inzwischen haben wir zwei davon, in Lagos kam noch ein größerer dazu. In dem Ding kann man gassparend auf dem Herd backen. Und zwar alles, was man sonst in den Backofen stecken würde: Kuchen, Brot, Hackbraten, … (OK, Plätzchen haben wir im Ofen gemacht)

elektrische Waage: Wie auf der AnjuliNui haben wir eine elektrische, welche auch Milch oder Wasser ml-genau wiegt. Bei unserer können die Batterien gewechselt werden, fanden wir ein ganz wichtiges Feature.

Silikon-Messbecher: Bei einem allseits bekannten Kaffee-Ausrüster gab es mal diverses in Silikon für die Küche, da hab ich zugegriffen. Es sind verschiedene Skalen drauf, aber das geniale ist: die gehen nicht kaputt, völlig egal, wohin sie der Seegang so schmeist.

Silikon-Topflappen: Wenig spektakulär aber durchaus nützlich! Ebenso vom Kaffeeausrüster gab es bei derselben Aktion Topflappen aus Silikon. Wir verwenden sie als Untersetzer auch für heiße Töpfe, Rutschstopp und als Topflappen.

wichtige Küchengeräte auf der Anjuli Nui

Bei uns gibt es auch so einige Küchenutensilien, die wir nicht missen möchten:

Große, tiefe Pfanne: sie kommt sehr oft zum Einsatz, sei es für Fleisch zu braten, Aufläufe kommen mit ihr in den Ofen und vieles mehr

Elektrische Waage: Mehl usw, beim Backen abwiegen, seitdem wir doch recht oft backen ist sie wichtig geworde

Große, einklappbare Rührschüssel: genial..sie spart unglaublich viel Platz

Elektr. Rührgerät: nachdem wir unser Erstes mit Brotteig geschrotet haben wird mit dem Neuen nur noch Rührteig, Eischnee usw gerührt…

Pürierstab: wird öfter bei Soßen benutzt oder für Suppe (Kartoffel-Lauchsuppe z.B.), wir sortieren Suppengemüse ungern aus, pürieren es stattdessen

L & L Boxen: in allen Größen und Variationen an Bord und ich möchte nicht eine davon missen .. (danke Andrea für den Tipp)

Schnellkochtopf: ein 6L Topf ist an Bord, darin können wir 3 Gläser, je 1 L, einkochen, auch zum Eintopf kochen nutzen wir ihn (Bohnen oder Linsen müssen nicht eingeweicht werden)

Gänsebräter: ja, den haben wir auch dabei, ein großer Eisentopf, schwer, aber genial für Braten

Küchengeräte

Beim Verfassen eines Rezeptes fiel mir auf, dass ich gern wissen würde, was Ihr an Küchengeräten für empfehlenswert haltet, wovon Ihr träumt und was verzichtbar ist.

Bei uns ist das so:

Täglich im Gebrauch
– der GSD Gemüsehobel mit verschiedenen Scheiben- und Raspeldicken
Der erste Versuch mit einem schicken WMF-Küchenhobel ging wegen absoluter Unschärfe völlig daneben. Seit 2004 an Bord und unv erzichtbar (andere Fabrikate sind sicher genau so gut)

gute Messer, die regelmäßig geschliffen werden
Meinen Wetzstahl habe ich auf der Insel Rabi gelassen, die konnten ihn auch gut gebrauchen und ich hatte zwischenzeitlich einen kleinen Diamant-Messerwetzbock gekauft. Bislang gut

– der ESGE Zauberstab – vor allem zum Pürieren und für das Nachmittagsritual: Aufschäumen der Milch für den Milchkaffee
Sahne oder Eischnee wird damit selten geschlagen (mit der Hand ergibt sich eine bessere Konsistenz), Teig nie gerührt.  Trotzdem: unverzichtbar, es gibt auch eine kleine Elektromühle für Nüsse etc dazu. Läuft mit einem kleinen „quasi“-Sinusinverter, an dem wir auch unsere anderen Ladegräte anhängen. Praktisch.

– die Hand-Kornmühle. Bisschen mühsam, aber für die Vorratshaltung praktisch, denn Körner halten sich besser als Vollkornmehle oder Schrot.

Dampfdrucktopf, vor allem zum Einkochen, aber auch um Garzeiten zu kürzen.
Ich hatte den alten mitgebrachten WMF-Topf, der leider nur 3 Einmachgläser aufnehmen konnte,  auf den Kanaren gegen einen größeren FAGOR-Topf getauscht, der sich gut bewährt hat; aber ich hätte damals einen zweiten, kleineren gleichen Durchmessers kaufen sollen, der dann unseren „Nudeltopf“ (3-4 l?!) ersetzt hätte. Vorteil wäre gewesen, zwei Töpfe mit einem Deckel bedienen zu können und damit zwei Dampftöpfe zu haben.

– der Camp-A-Toaster.  Der einzige, der nach unserem Geschmack einigermaßen energiegünstig und zuverlässig Brot röstet. Mittlerweile ist der zweite in Gebrauch, der erste hatte sich nach 7 Jahren in Rostkrümel aufgelöst.

– der Kartoffelstampfer ist sicher kein Muss, aber angenehm um allerlei Gemüse zu stampfen; Pastinaken sind hier gerade sehr beliebt, Kürbis mag den Stampfer auch. Manchmal hätte ich lieber eine Kartoffelpresse.

– sehr praktisch : mein Weihnachtsgschenk 2012… ein Silikonkochlöffel mit einer gerade Kante, so dass er auch als Schaber fungiert.  Ein erster Silikonschaber ist nach ebenfalls 7  Jahren den Gang alles Irdischen gegangen.

– fast täglich im Gebrauch: der flache Edelstahl-Spritzschutzdeckel (von einem berühmten Kaffeelieferanten). Passt auf alle Pötte und Pfannen, das Sieb wird mit einem Teller (oder einem Topf /Tellern zum Warmhalten/Anwärmen) wahlweise ganz geschlossen.

– Luxus, aber ganz praktisch: eine flache, quadratische „Crepe“-Pfanne, auf der auch trocken Rotis aufgebacken werden können.

– ich träume von einer größeren Fettpfanne für den Backofen, mein kleines Teilchen (vom schwedischen Küchenausrüster mit „I“) nimmt knapp 12 Hühnerkeulen auf, das ist mir zu wenig, und das Backblech ist zu flach für Flüssigeres oder Bratensäfte

Seltener im Einsatz ist der gusseiserne Wok; eine hochrandige Gemüsepfanne, keramikbeschichtet, tut ähnliche und sehr gute Dienste – nur zum richtig heißen Rührbraten wird der Wok aus dem Schapp gehievt. Und wenn wir mal Fondue bereiten wollen.

Als verzichtbar erwies sich eine gusseiserne Grillpfanne; kurzgebratenes Fleisch kommt in eine normale Pfanne.
Als ebenfalls verzichtbar hat sich das spezielle Backpapier erwiesen: ich komme mit „Butterbrotpapier“ in der Keksproduktion genau so klar.

Milchvorräte

Hier kommt eine kleine Werbung für Milchpulver…

Wir mögen H-Milch geschmacklich überhaupt nicht, und nebenbei ist sie schwer und schlecht zu stauen.

Seit den Kanaren benutzen wir daher Milchpulver, ausschließlich Vollmilchpulver übrigens, und setzen unsere Milch in einem 800 ml- L&L-Becher an.
Je weiter man in die Tropen kommt umso besser ist die Zugänglichkeit von Milchpulver – eines der wenigen Lebensmittel, die man in den Dorfläden in San Blas immer bekam.

Meine in Panik besorgten Vorräte von Irlandesa-Milchpulver von den Kanaren haben aber weit bis in den Brasilienaufenthalt hinein gehalten…

Quark

Man benötigt:
Milch
etwas Joghurt/Buttermilch
Lab
Mulltuch und entsprechende Gefäße

2 l Milch werden in ein sauberes, heiß ausgespültes Gefäß gegeben. Zum Ansäuern ungefähr 2 EL Joghurt flüssig rühren und mit der Milch vermischen; ersatzweise kann man auch 1 TL Zitronensaft ansäuern. Gefäß schließen und 2-3 Stunden bei Raumtemperatur stehen lassen, .
Inzwischen eine Labverdünnung ansetzen: 1,5 ml flüssiges Lab mit 20 ml sauberem Wasser mischen.
Nach Ablauf der Ansäuerungszeit – die Milch schmeckt zwar leicht säuerlich, ist aber noch nicht gestockt – 2 ml von der Labverdünnung zugeben, das entspricht 1 ml Verdünnung pro Liter Milch. Für diese kleinen Mengen habe ich Spritzen benutzt. Eine Zugabe von zuviel Lab macht den Quark bitter, die maximale Dosis soll bei  2 ml/l Milch liegen.

Das Gefäß schließen und 15 bis 20 Stunden zur Seite stellen – ich habe es unter die Wasserlinie gestellt, um die tropischen Raumtemperaturen etwas auszuschließen.
Danach ist die Milch gallertig dick. Mit einem Messer mehrfach einschneiden, damit sich Molke absetzen kann.

Ein Sieb mit einem Mulltuch auslegen, die geschnittene „Dickete“ hineinschöpfen, abdecken und kühl stellen – bei uns in der Kühlbox.

Nach einiger Nervosität („… das wird nie was!“) hatte sich nach weiteren 15 Stunden ein frisch-säuerlich schmeckender Quark von cremiger Konsistenz gebildet.

Lecker und fast noch unkomplizierter als das Joghurtmachen, weil das Halten einer bestimmten Temperatur entfällt.

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Rückfragen bei anderen Käsemacherinnen ergaben, dass man während des Abtropfens  die Frischkäsemasse auch auflockern kann, so dass noch mehr Molke abläuft; das empfiehlt sich dann, wenn man einen Frischkäselaib pressen möchte. Dazu würzt man die Masse mit Salz und Kräutern/Knoblauch etc und beschwert den kleinen Käse in einer durchlöcherten Form

Ich habe H-Milch verwendet, aus Milchpulver rekonsitutierte Milch funktioniert ebenso gut – man muss lediglich darauf achten, dass sie mit sauberem Wasser angesetzt ist.
H-Milch in manchen asiatischen Ländern funktioniert, wie man in einschlägigen Foren lesen kann, nicht immer, besonders die chinesische Milch ist nicht geeignet – die neuseeländische dagegen hervorragend.
Zum Lab:  es gibt tierisches (Ziege und Kalb) oder „vegetarisches“ aus mikrobieller Herstellung. Der Vorteil von Lab liegt in den Tropen sicher darin, dass der Eindickungsprozess mit Lab kürzer ist als der natürliche, bei dem ich zumindest in warmem Klima Angst hätte, dass die die Milch vergammelt statt ordnungsgemäß sauer zu werden.
Flüssiglab muss gekühlt aufbewahrt werden, was nachteilig sein kann – ich habe das Flüssiglab von MadMillie in Neuseeland benutzt, das in den Bin Inns erhältlich ist, habe aber auch bei New World und bei Coles in Australien Labtabletten gesehen. Ansonsten: Internet!
Labtabletten, ebenfalls von MadMillie sind besser zu lagern, beschränken einen aber in der Dosierung: 1 Tablette für 10 l Milch, und die Tabletten lassen sich höchstens vierteln, also ist die Mindestansatzmenge 2,5 l.