Kupang/Timor, 10.8.2014
Hatten wir das schon, das „no-knead-bread“? Ich habe die Rezeptidee von Anita beim „Ollen Himmelsglitzerdings„, habe aber die Mehlzusammenstellung geändert, schlicht, weil es hier an Bord (und in Indonesien sowieso) keinen Dinkel gibt („spelt“ auf Englisch).
Ich habe das heute erstmalig probiert und bin, nun ja, mittelerfreut… Nachtrag 22. August: Mittlerweile habe ich das dritte Brot gebacken, mit kleinen Suaerteiganteilen, und ich frage mich, wann und wie ich zum normalen Brot zurückkehren muss/soll/werde…. Prima, prima!
Die Krume ist grob und feucht-saftig, die Kruste ist hervorragend. Für den ersten Versuch nicht schlecht. Man kann es sicher noch ein bisschen aufpeppen…
Zutaten:
200 g Weißmehl
600 g Vollkorn-Weizenmehl
1 knapper EL Salz
1 1/2 TL Trockenhefe
600-700 ml zimmerwarmes Wasser (in den Tropen kein Problem 😉 , aber bitte ohne Silberionen oder andere Desinfektionsmaßnahmen, das mag die Hefe nicht! )
Man nimmt eine große (!) Schüssel, füllt die Trockenzutaten hinein und mischt sie sehr gut durch.
Danach rührt man das Wasser unter – nur so lange rühren, bis man den Eindruck hat, dass keine trockenen Stellen mehr vorhanden sind. Falls es zu zäh wird – merkt man rasch! – etwas mehr Wasser zugeben.
Den Teigansatz mit etwas Mehl abstreuen, die Schüssel abdecken und über Nacht bei Zimmertemperatur stehen lassen – 10-12 Stunden. Am Morgen hatte sich die Schüssel mit einem schaumigen Teig gefüllt, glücklicherweise nur bis zwei Fingerbreit unter der Kante.
Zur Orientierung; Die Rührschüssel fasst 4 l.
Ofen anheizen (auf maximale Hitze – ich war aber ungeduldig und habe das Brot schon vorher reingeschoben, Gasverbrauch ist Gasverbrauch…), inzwischen eine schwere Backform gut mehlen.
Einen „Bräter“ gibt es bei uns nicht, also habe ich meinen Wok gemehlt und die Teigmasse hineinrutschen lassen. Etwas Mehl drüber streuen, mit einem Deckel abdecken und ab in den Ofen.
Backzeit:
25 Minuten volle Hitze (>250 °), dann herunterregeln (ergibt bei mir ca. 200 °C), nochmals 25 Minuten backen.
Danach den Deckel abnehmen und nochmals 20 Minuten weiterbacken. Ich habe zum Schluss, wie immer, das Brot aus der Form genommen und kopfüber nochmals 10 Minuten nachgebacken.
Anmerkung: durch die Wokform wird das Brot vergleichsweise flach, aber ich denke, es sollte in nicht zu engen Formen gebacken werden – man könnte versuchen, den Teig auf zwei normale Kastenform zu verteilen. Das Stichwort „Bräter“ ist aber nicht unwesentlich, denn Brattöpfe oder Woks sind schwer und speichern mehr Hitze – das ist für die Kruste bestimmt nicht schlecht.
Fazit: Für ein Frühstücksbrot wirklich nicht schlecht, weil man sich die Kneterei und das Gehenlassen spart, und frühmorgens ist es hier noch einigermaßen kühl; frau muss nur früh aufstehen, um den Ofen anzuschmeißen. DIe Form kann man schon am Abend fertig machen (würde ich speziell nicht machen, weil der Wok sonst rostet). Normalerweise bin ich mit dem Backen den halben Nachmittag beschäftigt – nicht durchgehend, aber mit den Geh- und Backzeiten doch weitgehend gebunden.
Ganz praktisch. Ich werde mal mit leichten Sauerteigzugaben experimentieren für mehr „Geschmack“, aber ich kann mir auch einen kleinen Anteil an Saaten o.ä. vorstellen.